Affirmationen - do und don't
Du hast bestimmt schon von Affirmationen gehört.
Stell Dich vor den Spiegel, sag "Du bist die Schönste" und in einer Woche fühlst Du Dich wie neu.
Sag Dir drei Mal am Tag "Ich bin reich" und dann kommt das Geld wie von alleine.
Schreib Dir ein PostIt "Ich bin geduldig" und Du hörst sofort auf, mit Deinem Kind zu meckern.
Kennst Du das? Schon mal versucht? Und - hat's funktioniert? Wahrscheinlich nicht :(

Unser Geist ist wie ein großer Eisberg. Ein kleiner Teil davon ist bewusst, das sind die Gedanken, die wir täglich aktiv denken. "Was muss ich noch einkaufen?" "Um 15 Uhr muss ich zum Zahnarzt." etc.
Ein großer Teil aber, der allergrößte sogar, ist unter Wasser sozusagen und läuft vollkommen ohne unser Zutun ab. Alte Glaubenssätze rangeln sich mit Erfahrungen, Erwartungen, unser innerer Kritiker hat auch noch ein Wörtchen mitzureden und am Liebsten machen sie das so, dass wir nichts davon mitkriegen - "gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen, wir regeln das schon."
Also interpretieren wir die Dinge um uns herum so, wie wir das gelernt haben, sehen die Probleme statt die Lösungen, die Cellulite statt unsere schönen Augen und nehmen Dinge persönlich, die wir vielleicht einfach ignorieren könnten.
Affirmationen sollen nun quasi all das lösen, was wir seit Jahren mit uns rumschleppen.
Ich fühle mich hässlich und pickelig, also sage ich mir einfach, ich finde mich schön und dann fühle ich mich schön. Oder ich schimpfe den ganzen Tag und denke "Ich bin geduldig" und dann bin ich ein lächelndes OM.
Und wenn das nicht funktioniert stimmt was mit mir nicht (klasse, noch ein Glaubenssatz...) :(
Die gute Nachricht ist: Mit Dir ist alles richtig. Es gibt ein paar Dinge zu beachten, damit Affirmationen wirken können.
DON'T - Erst mal wie man's nicht macht:
1. Sich Dinge verbieten oder negativ ausdrücken:
"Ab heute esse ich keine Schokolade mehr" oder "Ab jetzt schimpfe ich nicht mehr" ist keine Affirmation, sondern ein Verbot. Das macht keinen Spaß, weckt in uns Widerstand und wie ihr von euren Kindern vielleicht schon wisst, ist unser Gehirn leider richtig schlecht, wenn in einem Satz eine Verneinung vorkommt.
2. Zu große Ziele:
"Ich bin die Ruhe selbst und total entspannt". Und dann nehmen wir uns vor, immer mit einem Lächeln und ganz geduldig zu reagieren und sind enttäuscht, wenn es nicht klappt. Und weil es dann nicht einen ganzen Tag geklappt hat, fühlen wir uns noch schuldig und schlecht dazu. Bei uns klappt das ja einfach NIE...
3. Dinge, die Du nicht wirklich willst:
"Ich bin schlank" - und dann darauf warten, dass die Kilos schmelzen. Gut, eigentlich ist es eher Deiner Mutter wichtiger, Du fühlst Dich ganz wohl so, aber ... sie hat ja schon irgendwie vielleicht recht und ein paar Kilos weniger könnten vielleicht nicht schaden...
Wenn der Antrieb nicht aus Dir selbst kommt, kannst Du Dir Affirmationen sagen bis Du grün bist - DU musst es wollen!
4. Selbstverurteilung:
"Klar funktioniert das bei MIR wieder nicht." Lass Dich nicht entmutigen - Du hast einfach noch nicht die richtige Technik für Dich gefunden. Mit Dir ist alles gut, der Weg passt einfach nur bisher nicht.
Do - So geht's besser:
1. Formulier es positiv:
Ohne Verneinungen, ohne Kein, Nie, nicht mehr etc. --> "Ab heute werde ich mehr Obst essen", "Ich werde jeden Tag geduldiger", "Ich fühle mich jeden Tag ausgeglichener"
2. Ich-Form nutzen:
"Ich fühle mich", "Ich bin", "Ich will" und so weiter. Nicht "Man sollte", sondern Ich will, ich darf, ich werde, ich erlaube mir
3. Bleib realistisch:
Wenn Dein Unterbewusstsein "Ich bin entspannt" nicht auf Anhieb glaubt und denkt, Du willst es belügen, wird es wahrscheinlich 'Widerstand leisten' und Dich sabotieren. Also verkauf es ihm so, dass es Dir guten Gewissens glauben kann - "Ich fühle mich jeden Tag (ein bisschen) entspannter". "Ich werde jeden Tag (ein bisschen) geduldiger". "Ich esse jeden Tag mehr Obst, weil es mir schmeckt".
4. Bleib geduldig:
Wenn Du Deine Beine seit 20 Jahren hässlich findest, wird sich das durch eine Affirmation nicht von heute auf morgen ändern. Wenn Du seit Beginn Deines Lebens denkst, Kinder wollen uns manipulieren und tun alles nur für sich, dann wird es dauern, die Perspektive zu wechseln. Es kann aber besser werden, jeden Tag ein klitzekleines bisschen, wenn Du dran bleibst und Dir erlaubst, Deine Gedanken zu verändern.
BEISPIELE:
Glaubenssatz "Mein Kind muss aber jetzt mal auf mich hören" - "Ich versuche immer besser zu verstehen, wie ich meinem Kind helfen kann, mit mir zu kooperieren"
Glaubenssatz "Dein Kind wird Dir auf der Nase herumtanzen" - "Ich unterstütze mein Kind dabei, seinen eigenen Weg zu finden", "Mein Kind verteidigt seine Grenzen und braucht meine Unterstützung", "Wir sind jeden Tag ein besseres Team"
Glaubenssatz "Mein Kind nimmt mich nicht ernst" - "Ich äußere meine Wünsche und Bedürfnisse jeden Tag klarer, so dass mein Kind versteht, was mir wichtig ist und warum"
Wenn Du Unterstützung brauchst, oder eine neutrale Person, die Dir hilft die Dinge klarer zu sehen und erste Schritte festzulegen, buch Dir hier einen 30-minütigen kostenlosen Klarheits-Call mit mir.
Wir schauen uns an wo Du stehst und wo Du hinwillst und ich helfe Dir, Deine ersten Schritte so festzulegen, dass Du Dich hinterher darauf freust, sie zu gehen :)
Mehr über mich und meine Arbeit als private Yogalehrerin, Atem- und Anschubs-Mentorin für Mütter kannst du erfahren auf meiner Website https://www.innerfriend-yoga.de
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